TransAlpin_2014

Wir, Uschi und Richard KROYER,

sind gesund von unserer 7-tägigen Mountainbike-Tour zurück.

Richard fuhr diese Albrechtroute schon voriges Jahr mit seinen Brüdern. Voller Begeisterung erzählte er, untermalt mit vielen imposanten Bildern, von seinen Erlebnissen. Er weckte meine Neugierde und so beschlossen wir uns im Juli auf den Weg zu machen.

Die Route führte von Garmisch-Partenkirchen über 12 Pässe durch 4 Länder zum Gardasee.

Am 1. Tag ging es zum Aufwärmen über den Alten Fernpass durchs Gurgeltal, Imst und Zams nach Landeck.

Am 2. Tag fuhren wir über St. Anton auf die Heilbronner Hütte 2320m hinunter nach Galltür, Ischgl und das Fimbertal hinauf bis zur Bodenalpe 1848m.

Der 3. Tag begann gleich mit einem langen Aufstieg über die grüne Grenze CH-A bis zum Fimberpass 2608m – die letzten Höhenmeter war eine Schiebe- und teilweise Tragepassage. Bei der Singltrail- Abfahrt musste ich auch einiges schieben, die Männer konnten doch einiges bergabfahren! Als Belohnung wartete dann eine schöne Abfahrt nach Scoul 1226m. Über die Innbrücke drüber und schon ging es das gegenüberliegende Tal bergauf bis zum Pass da Constainas 2252m. Für den heutigen Tag hatten wir die Höhenmeter geschafft und es ging nur mehr bergab zu unserem Quartier nach Tschierv 1662m.

Der 4. Tag war landschaftlich wieder wunderschön, was wir auch sehr genossen, da heute weniger Höhenmeter anstanden- aber teilweise technisch eine Herausforderung. Wir hatten drei flachere Pässe- Passo Val Mora1934m/ grüne Grenze CH-I, Passo di Fraele1953m , Passo Verva 2302m- zu überwinden bis wir nach Grosio 668m- tiefster Punkt unserer Route, außer Gardasee- kamen, um dort zu übernachten.

Der 5. Tag hatte es in sich, denn es ging fast 40 km gleich vom Quartier bergauf, der Untergrund war technisch sehr schwer zu fahrenf. Auf den ersten Pass- Passo dell´Alpe 2305m- hatten wir wieder Schiebepassgen dabei. Dann ging es bergab auf die Asphaltstraße, die uns bergauf auf den Gaviapass  2625m- unser höchster Punkt unserer Route- brachte. Von dort hatten wir eine rasante Abfahrt nach Pezzo 1573m.

Am 6. Tag machten wir uns schon zeitig auf den Weg, da der Wetterbericht gegen den Nachmittag Regen vorhersagte. Zum Einfahren ging es bergab bzw. eben dahin, bis wir uns wieder einmal ein wunderschönes Tal die Serpentinen hinaufschraubten. Ab der Berghütte hatten wir eine knackige Schiebepassage (40% Steigung) hinauf auf zum Forcellina di Montozzo 2613m. Danach wartete eine Trailabfahrt, die gegen Ende immer schwieriger wurde, sodass alle ihr Bike schoben. Spätesten beim See saßen wieder alle im Sattel. Schwungvoll nahmen wir die Abfahrt in Angriff, denn wir hatten von Dimaro nach Madonna di Campiglio noch gute 800 Höhemeter vor uns und es begann etwas zu regnen. Das Wetter beruhigte sich wieder und nach 60 km kamen wir in Madonna di Campiglio 1535m zufrieden an.

In der Nacht hatten wir heftige Gewitter, die sich an unserem 7. Tag auch leider kaum beruhigten. Trotz warten wurde es nicht besser und so fuhren wir bei strömendem Regen los, mit der Gewissheit bis auf die Haut binnen kürzester Zeit nass zu sein, los. Der Regen hat die Wege nicht leichter befahr gemacht, so mussten wir doch einiges schieben. Besonders straff war es wieder einmal auf die Passhöhe 1855m . Gewitter waren unsere ständigen Begleiter. Nach der Alm hatten wir eine wirklich rasante Abfahrt, zuerst Schotter der später in Asphalt überging. Ein wenig blinselte die Sonne durch die Wolken, sodass unsere kalten Finger und der Körper sich wieder erwärmten. Ab nun ging es auf dem Radweg über Arco zum Gardasee. Da es leider wieder zu regnen begann, schlugen die Männer fast ein Wettkampftempo an und so kleine Zwischensprints waren auch willkommen.

Nach guten 470 km und ca. 11730 hm kamen wir glücklich und gesund am Gardasee an.

Resümee: herrliche Landschaft, tolle Wege, von Tag zu Tag lernt man technisch dazu- wenn man es nicht eh schon beherrscht, Schmerzen hat uns das Sitzfleisch verursacht- trotz eincremen vor der Abfahrt und nach dem Duschen.

Ein herzliches Dankeschön an meinen Schwiegervater, der uns unser “Handgebäck” in jedes Quartier mit dem Auto gebracht hat! So konnten wir die Fahrten wirklich genießen.

Jeder Tag war eine Herausforderung und etwas ganz besonderes.

Der Spruch aus Kenia hat sich bei mir wirklich bewahrheitet:

SEHEN ist anders als

ERZÄHLT bekommen.

So, vielleicht hast auch du Lust bekommen einmal so eine Tour zu machen.

Uschi Kroyer

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