Rennbericht von Harald Bierbaumer.
Der Ironman Lanzarote war vorbei und nach kurzer Regeneration ging es in die unmittelbare Vorbereitung für meinen 2. Saisonhöhenpunkt dem Kärnten Ironman Austria. Mit den Erfahrungen aus Lanzarote wurde nun ein großes Augenmerk auf das Laufen gelegt, etliche 30km Einheiten im Koppeltraining mussten heruntergespult werden und somit eine Trainigswochenstundenanzahl von bis zu 19,5 Stunden bewältigen werden. So viel habe ich noch nie gemacht, aber es dank der guten Vorbereitung unter Anleitung von Mag. Claus Bader hat es echt Spaß gemacht.
Gut vorbereitet und motiviert reisten wir an Donnerstag nach Kärnten, bezogen in Pirk oberhalb von Krumpendorf unser Appartement – ein idealer Platz sich auf das Rennen vorzubereiten – ruhig, weit weg vom ganzen Rummels in er Ironmancity und vor allem kühle Nächte.
In der Ironmancity, welche heuer auch die größte Outdoor Sportmesse beherbergte, war alles zu bekommen was das Triatlonherz höher schlagen lässt. Auch so mancher altbekannte Freund und Pro wurde gesichtet, die letzten Dinge besorgt und das Rad am Samstag eingecheckt – was heuer erstaunlicherweise sehr schnell ging trotz aller Sicherheitsvorkehrungen.
Nun war er endlich da, der Tag auf dem man sich die letzten Monate vorbereitet und auf so manches verzichtet hat – der Tag des Rennens. Um 4 Uhr hieß es aufstehen noch ein kurzes Frühstück, die letzten Dingen herrichten und ab in Richtung Wechselzone. Ein letztes Mal zum Rad – Laufräder aufpumpen, Trinkflaschen auffüllen, den Fresskorb auffüllen (die Kalorien könnten einen ganze Kompanie ernähren), Street Wear Sack abgeben und ab ins Strandbad.
Wie jedes Jahr (war heuer ja schon das 4. mal) treffe ich mich um 6:00 Uhr noch einmal kurz mit meiner Familie und Freunden am mittleren Steg, ein für sehr wichtiges und schönes Ereignis, den ohne Unterstützung von meiner Edith, meiner Familie und den vielen Freunden würde dieser Tag noch länger dauern.
Letzte Umarmungen und runter von Steg, ein letztes Mal aufs ToiToi, Neo an und ab in den Startbereich. Eine gute Position am Strand gefunden und nervös stehen ca. 2.500 Triathletinnen/en in kühlen Sand und warten auf den Startschuss und warten und warten. Dann kam er doch ganz anders als bei der Wettkampfbesprechung bekannt gegeben wurde – hat ja in Kärnten noch nie so richtig geklappt!
Bis zur ersten Boje war schwimmen nur bedingt möglich, dafür wurde ausreichend geflucht und geschimpft, aber danach war ein normales schwimmen möglich. Ich fand auch gleich meinen Rhythmus wurde aber bald von einer Welle – verursacht durch ein Motorboot – überrascht und habe Wasser angesaugt. In diesem Moment gehen dir Dinge durch den Kopf, die man zum Glück auch gleich wieder vergisst. Wieder von diesem Missgeschick erholt passierte mir nach der 2. Wendeboje das gleiche nocheinmal, wieder bekam ich etwas Wasser in die Lunge. Nach einigen nicht so feinen Worten zu mir selbst ging es weiter in Richtung Lendkanal vorbei an tausenden Zuschauern zum Ausstieg.
Mit meiner Schwimmzeit von 1:31 bin ich eigentlich nicht zufrieden, ist sie doch meine schlechteste auf der Langdistanz – hätten mir mehr erwartet. Bei den anschließenden 180 km auf dem Rad lief es hingegen genau nach Plan. Gleich von Beginn an konnte ich sehr viele bessere Schwimmer überhohlen und auch bei den Anstieg nach Egg und am Rupertiberg war ich dank 1000er Höhenmeter im Training schneller als so manch anderer. Im Gegensatz zu meinen letzten 3 Jahren hatte ich heuer keinen wirklichen Einbruch auf der Radstrecke, und auch der mentale Einbruch nach 90km war heuer kein Thema. Der Highlight auf der Strecke war mit Sicherheit auch heuer wieder der Anstieg nach Egg am Faakersee, da ist eine Stimmung wie bei der Tour de France, echt geil! Im Vorfeld habe ich öfters daran gedacht, dass etwas mit dem Rad sein könnte, aber mein Kouta war auch diesmal ein sehr zuverlässiger Partner. Nach ca. 5:52 war auch der 2. Teil dieses Triathlons Geschichte und es ging wieder in die Wechselzone.
Die Laufstrecke, ist ein flacher Rundkurs der 2 Mal nach Krumpendorf, 2 Mal zum Lindwurm und 6 Mal an der Ironman City vorbei führt. Die ersten 13 km lief alles perfekt, so wie geplant. Mein Ziel war es so wenig wie möglich und so spät wie möglich zugehen. Doch dann kam der Einbruch, ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und meine Lunge fing am zu schmerzen. Sobald ich zu schnell lief, bekam ich Atemprobleme – daher musste ich mein Tempo verringern und das Ziel von Laufzeit um die 4:10 aufgeben. Nachdem ich mein Tempo gefunden habe ging es auch wieder einigermaßen. Ca. bei km25 bin auf Daniel aufgelaufen dem es zu diesem Zeitpunkt nicht so gut ging und habe ihm wieder zum Laufen motiviert. Dass wir dann die letzten 18km gemeinsam gelaufen sind freut mich sehr, wir haben auch gemeinsam sehr viele Stunden trainiert .Er ist ein perfekter Trainingspartner – Daniel vielen Dank!
Nach 12:38: haben wir gemeinsam das Ziel erreicht und die letzten Meter im Zielkorridor richtig genossen, mein Ziel unter 12 Stunden zu bleiben ist nicht aufgegangen, es war trotzdem wieder eine tolle Erfahrung die ich keinenfalls missen möchte.
Kärnten ist für den ersten Ironman perfekt nur nach dem 4. Mal reichts, nächstes Jahr geht’s nach Zürich – Grüizi Schwiz!