Barcelona_2016

Ironman  nicht Hawaii, sondern Barcelona von unserem Markus LUKACS::

Am vergangenen Wochenende startete ich zum Abschluss der Triathlonsaison beim Ironman Barcelona, der im südspanischen Calella, einer Kleinstadt an der Mittelmeerküste, ausgetragen wird.

Mit etwas gemischten Gefühlen reiste ich nach Spanien, da zuletzt die Schwimmzeiten im Hallenbad alles andere als überragend waren und ich aber den Grund dafür nicht wusste. Dem entgegen war mir jedoch aufgrund der letzten Trainingseinheiten bewusst, dass ich am Rad sehr stark sein werde.

Am Sonntag fiel um 8:25 Uhr der Startschuss für die 3,8 km lange Schwimmstrecke im Mittelmeer. Es war eine große Runde zurückzulegen. Als ich aus dem Wasser kam der Blick auf die Uhr. Hier die erste große Überraschung. Wie schon letztes Jahr schwamm ich eine 57er Zeit. Der Neoprenanzug und das Salzwasser dürften meiner derzeitigen Unform beim Schwimmen behilflich gewesen sein.

Am Rad konnte ich wie geplant von Anfang an sehr gut Druck machen. Ich hielt mich jedoch bewusst zurück, waren doch schließlich 180 km zu fahren und anschließend noch ein Marathon zu laufen. Beim Ironman spielt die Ernährung während des Wettkampfs eine entscheidende Rolle. Wie schon bei den vergangenen Rennen war es der Plan, mich von aufgelösten Kohlenhydratgels in einer Radflasche, Wasser und Salztabletten zu ernähren, was nach Rücksprache mit meinem Trainer auch gepasst hätte.

Nach etwa 25 Radkilometer bei der ersten Labestation war wie geplant die Wasserflasche am Rad leer und ich warf sie weg. Erst am Ende der Station gab es Wasserflaschen. Als ich eine nahm traute ich meinen Augen nicht. Sie gaben tatsächlich Flaschen ohne Verschluss her?!? Was sollte ich mit dieser Flasche machen? Ich nahm noch einen großen Schluck und warf die Flasche weg. Weil es am Ende der Labe war hatte ich nun auch keine Möglichkeit mehr eine Iso-Flasche zu nehmen, da diese bereits am Anfang ausgegeben wurden.

Im Nachhinein betrachtet (wo man bekanntlich immer klüger ist) wäre es mit Sicherheit besser gewesen, beinhart vom Rad zu steigen, zurückzugehen und eine Iso-Flasche zu nehmen. Hätte ich zwar ein oder zwei Minuten verloren, aber das was dann kam wäre mir nicht passiert.

Nun musste ich bis zur nächsten Labe ohne einen Tropfen Wasser fahren, weil ich nur mehr jene Radflasche mit den aufgelösten Gels am Rad hatte. Bis ich dort war verging eine knappe Stunde. Ich war schon dermaßen durstig, dass ich mich nach der nächsten Labe sehnte. Dort gab es dann zum Glück Wasserflaschen mit Verschluss.

Nichts desto trotz hoffte ich, dass ich vielleicht den Flüssigkeitsverlust irgendwie aufholen kann, jedoch wurden meine Hoffnungen nach bereits 95 Radkilometer zerstört. Hier begannen Krämpfe im Bereich der inneren Oberschenkelmuskulatur und der Hüftbeuger, die normalerweise nicht gekommen wären. Die Krämpfe sind ausschließlich auf den Flüssigkeitsdefizit zurückzuführen. Beim Ironman in Kärnten oder der Challenge in Samorin bin ich vergleichsweise härter am Rad gefahren und hatte auch keine Krämpfe.

 Diese Krämpfe zogen sich bis zum Ende der Radstrecke hindurch. Sie kamen immer wieder und ich blieb trotzdem drauf, irgendwann gingen sie dann wieder weg. Nach 4 h 33 min (39,3 km/h Schnitt) war für mich das Rad fahren beendet. Ich konnte meine Zeit zum Vorjahr um über sieben Minuten verbessern. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste ist, dass ich nach dem Rad fahren meine Altersklasse anführte.

 Das Laufen war dann nur mehr eine einzige Katastrophe. Ich hoffte, dass vielleicht die Beine mit Cola wieder etwas besser werden würden, dem war aber nicht so. Nach 26 km beendete ich das Drama, da ich keine Lust mehr hatte weitere 16 km durch Calella spazieren zu gehen, es ging einfach nicht mehr.

Unmittelbar nach dem Bewerb war die Enttäuschung über die Aufgabe nicht mal so groß, da mir klar war, dass es nicht mehr ging. Jetzt zurück zu Hause weiß ich nicht genau wie ich darüber denken soll und mache mir Gedanken, ob ich nicht doch hätte weiter kämpfen können. Schön langsam realisiere ich, welch eine Chance ich dort vertan habe.

Es ist für mich einfach unverständlich, dass eine einzige verpasste Wasseraufnahme am Rad zu so einer Katastrophe führen würde.

Wie es nächstes Jahr weitergeht weiß ich im Moment noch nicht. Es ist jetzt die Enttäuschung über diesen Bewerb noch viel zu groß, um sich überhaupt Gedanken über weitere Rennen zu machen.

Mit sportlichen Grüßen: Markus

 

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