Am 26. Oktober war es für mich endlich so weit und ich startete bei meinem lang ersehnten Rennen, der Ironman WM auf Hawaii.
Eines vorweg: es lief keinesfalls optimal, aber die Willensleistung machte es schließlich einer WM würdig.
Meine Frau und ich reisten bereits zehn Tage vor dem Rennen an. Um noch zu akklimatisieren, ein paar Trainingseinheiten zu absolvieren und etwas von der Insel und der wunderschönen Landschaft anzusehen.
Drei Tage vor dem Rennen bekam ich wie viele andere auch, einen leichten Infekt. Die Lokale, Geschäfte und Verkehrsmittel hier werden extrem gekühlt, draußen schwitzt man ständig. Das gepaart mit den Strapazen der Anreise und der Zeitverschiebung waren für den Körper vielleicht etwas zu viel. Leichte Halsschmerzen und Schnupfen machten sich breit, dennoch aber kein Grund einen Start in Frage zu stellen.
Das Rennen:
Um 06:25 Uhr pünktlich zu Sonnenaufgang fiel für die 60 Profis und rund 2.500 Amateurathleten der Startschuss für die 3.800m lange Schwimmstrecke in der Kona Bay.
Das Schwimmen lief sehr gut und ich konnte nach 1:03 das Wasser verlassen. Aufgrund der hohen Wassertemperatur von 27 Grad sind auf Hawaii üblicherweise keine Neoprenanzüge erlaubt.
Das Radfahren lief bis km 70 und der Steigung zum Wendepunkt nach Hawi auch ganz hervorragend. Zu dem Zeitpunkt änderte sich das allerdings schlagartig. Ich bekam urplötzlich massive Krämpfe, wie ich diese eigentlich noch nie hatte, obwohl ich alle 30 Minuten eine Salztablette nahm. Scheinbar war der Körper vom Infekt doch nicht ganz auf der Höhe.
Der Rest des Radfahrens war schließlich zum Vergessen. Ich wurde nur mehr überholt und konnte nicht mal mehr meine Grundlagenwatt treten, weil sofort wieder Krämpfe begannen. So rollte ich zurück nach Kona und beendete das Radfahren nach 5 h 19 min. Geplant hätte ich eigentlich so 4:50 gehabt.
Nun ja: ich hab mir schon am Rad gedacht, dass das ein interessanter Marathon werden wird. Aufgeben kam ja nicht in Frage, wenn man schon mal da ist.
Die 42 km wurden einfach nur mehr eine Kopfsache und nach knapp über 4 Stunden Lauf und einer Gesamtzeit von 10:32 kam ich schließlich ins Ziel. Wahrscheinlich eine Stunde länger als es hätte sein müssen.
Die Platzierung ist nebensächlich. Mit der Zeit bin ich natürlich nicht zufrieden. Angesichts der erbrachten Leistung und dass ich nicht ausgestiegen bin, kann ich aber stolz sein.
Jetzt bleiben wir noch drei Tage hier und fliegen anschließend noch vier Tage nach San Francisco bevor es wieder in die kühle Heimat geht.
Sportlich stehen für mich jetzt mal 2 Wochen Sportpause an und ich werde meine Gedanken mal sortieren und nachdenken, wie es 2025 weitergehen wird.
In diesem Sinne, Aloha aus Hawaii
Markus