Ironman Lanzarote 2009

Beríchte von Edi Györög und Harald Bierbaumer

Edi Györög
Yeah! I am member of the „ironman lanzarote finisher club“ – eine Mitgliedschaft, die man sich mit keinem Geld der Welt erkaufen kann, egal wie reich man ist (Worte des race-directors Kenneth Gasque, der JEDEN finisher per Handschlag im Ziel begrüßt – auch den Letzten, 3 Minuten vor Mitternacht!)
 
Die Insel ist eigenartig, aber auch eigenartig schön. Wenn der Fly Niki-Pilot vor dem Landen sagt, wundern sie sich nicht, wir landen nicht auf dem Mond, das ist Lanzarote. dann hat er recht. aber ich habe mir’s auch so vorgestellt, nach den Fotos aus dem Reiseführer.
 
Die Anlage „Floresta“ in Porto del Carmen (hab ich über ITS-Billa gebucht) ist total o.k. Riesengrosse Appartements mit Frühstücks- und Abendbuffet, ca 120 m zum Meer. Als location für ein Trainings-lager wär’s mir allerdings zu fad auf der Insel, den Club „La Santa“ würd’ ich (da waren wir uns alle einig – wir waren ja zu fünft) für ein Trainingslager nicht auswählen, obwohl das Angebot sicher super ist. Auch die „parade of nations“ und Pasta-pparty war total nett, gut organisiert, sehr gutes Buffet . . .
 
Nun zum Rennen:
7:00 Start (noch finstere Nacht) bei ruhigem Meer, meiner schwachen Schwimmleistung entsprechend habe ich mich im letzten Drittel des Starterfeldes eingereiht und gut dabei getan. Wenig Körper-kontakte, bin einfach die 3,8k als „Pflichtübung“ runtergeschwommen, hab nach der ersten Runde den 50m Landgang genossen, während dem Schwimmen einige Teufelsrochen und Sardinenschwärme beobachtet „gg“ und werde nach 1:28:05 als 1.024 von 1.346 an land geschwemmt. Dann folgt ein Lauf von 220m rauf an die Strandpromenade und weitere 150m zu den Wechselsäcken (weil ich ja relativ alt bin, ist mein Platz ganz hinten, die jüngeren Spunde tun sich da wesentlich leichter) dann noch 100m mit dem Sackel in der hand ins Wechselzelt, bike-bag ausleeren, Neo runter, Schwimmhaube, Brillen und Neo in den bike-sack, während dem Helm aufsetzen cremt mich eine Helferin mit Sonnencreme ein . . . dann die letzten 200m im Laufschritt mit dem Rad zum Radstart – vorbei an den ganzen Radständern! das ist eine Strasse, wo die fast 1400 Räder geparkt waren, die niedrigen Nummern vorne, die hatten nur 30m zu laufen! ich „alter Mann“ von ganz hinten (Startnummer 1212) bis vorne mit dem Rad, da liefen die Jüngeren entspannt bis knapp vor dem Start/Ziel-Torbogen.
 
Endlich auf dem Rad: mit meinem Bianchi Alu Lite FG – natürlich in celeste originale – ohne irgend-welche Aufleger, ohne Hochfelgen, ohne Tacho!!! (versetzt mich ja nur in Stress „gg“) bin ich sofort rund! eine Freude! Nach und nach schlucke ich die besseren Schwimmer und überhole 545!!! Radfahrer, bevor ich als 479. vom Rad steige! Dazwischen ein optimales Rennen, ich habe Respekt vor der Strecke, halte mich aber keinen Meter bewusst zurück. Druck, was geht, rasten kannst daheim „gg“. Ein bisschen ungut wird’s dann, als es in den Feuerbergen zu regnen beginnt. mit den Gedanken bin ich bei der Abfahrt vom Mirador del Haria – „wenn’s dort nass ist sch…… ich mich an“. Der Regen hält nicht lange, die dichten Wolken weichen der Sonne und mit der Sonne kommt Sturm auf, teilweise orkanartige Böen. Stimmung kommt in Teguise auf, Trommelmusik, meine Melitta und Edith, sowie Hannes Blaschke von Hannes Hawaii Tours peitschen uns an. Von der Streckenbesichtigung wusste ich, jetzt fängt das race an und es geht hoch nach Mirador del Haria. mit meiner Übersetzung 39/24(!) habe ich optimal gewählt. Die 25 Zähne brauche ich nur für die eine Rampe auf den Mirador del Rio hoch. Auf der fast 6k Abfahrt nach Arrieta heisst’s laktat kompensieren und sammeln für die letzten „wellen“.
Das Experiment „kein Tacho – brauch keinen Stress“ geht doch ein bisschen daneben, weil die 5km- Tafeln planlos(!) aufgestellt waren. Die 175k war ca. 30km vor dem Ziel! Dabei war da noch das lange Teilstück ab Nazaret mit sehr schlechtem Belag aus Vulkangestein. also die nächste Langdistanz wieder mit technischem Klimbim „gg“
 
Nachdem ich mich auf dem Rad auf Rang 479 vorgearbeitet habe, ist doch einige stimmung bei Start/Ziel. Noch immer „alter Mann“ = langer Weg ganz nach hinten zum running-bag zu laufen. Wie ein Profi lasse ich die Schuhe in den Pedalen und laufe barfuss die ca 300m, wechsle in die Laufschuhe und ab geht’s auf vier Runden entlang der Playa los Pochillos. die Strecke ist bis auf 3 „wellen“ pro 5-km flach und von vielen Zuschauern gesäumt – animo, animo-rufe spornen an. Verpflegung und Betreuung sind optimal. Ein Zwischenstopp in einem Dixiklo kostet mich die Sub-4- Marathonzeit und der Sturm in den Bergen am Rad die Erfüllung des Traumes von einer sub-12-total-time.
 
Aber wenn’s auch 15 Minuten drüber sind, der „toughest ironman in the world“ is finished. Lockerer Laufschritt bis an die finish-line, stolz die Österreichfahne in der Hand, lächelnd, glücklich im Ziel mit einer Endzeit von 12:15:39 und einer Menge unbeschreiblicher Eindrücke
Swim 1:28:05 (1.024)    T1  7:05    Bike  6:26:09   (479)     T2  6:40     Run  4:07:42    (475) 
 
 
Harald Bierbaumer
Am Montag den 18.05.09 war es endlich so weit, nach einer sehr, sehr gut verlaufenen Vorbereitung ging es ab nach Lanzarote und die Insel hat uns gleich von Anfang an mit dem begrüßt wovon sie am meisten hat – einsame Lavafelder und Winde egal aus welcher Richtung.
Bei der Streckenbesichtigung wurde uns schnell klar, wer die Strecke respektiert wird auch seine Freude daran finden.
 
Das Rennen:
Der Tag begann um 4:00 Uhr früh – ab 4:30 Uhr gab es für uns Ironmans schon Frühstück. Da in unserem Hotel auch Hannes Hawaitours abstieg, war es ein sehr großer Haufen Triathleten und Betreuer, welcher schon so zeitig sein Frühstück einnahme. Dann kann das Übliche, noch einmal in die Wechselzone alles checken, Neo an und ab zum Start. Dieser war in drei Startbereiche eingeteilt, Edi und ich stellten uns im mittleren Bereich der über 65´ Schwimmer auf. Der Start selbst, fast noch dunkelste Nacht, war aufgrund einer nicht richtig funktionierenden Musikanlage eher ruhig, aber auch dieser hatte etwas ganz besonderes. Ein Schuss und es ging los. Ich fand sofort meinen Rhythmus und bei der ersten Wendeboje war das befürchtete Gedränge auch im Bereich des normalen. Dann ging es einem wunderschönen Sonnenaufgang entgegen weiter – habe diesmal keine Tritte oder Watschn bekommen, dass auch dazu beigetragen hat, das es für mich das „schönste“ Schwimmen war seit ich Triathlon mache. Beim Langgang und beim Rauflaufen in die Wechselzone wurden wir von unseren treuesten Fans Edith und Melitta bejubelt und angefeuert, sodass der wirklich lange Weg in die Wechselzone, zu den Sackerln, ins Wechselzelt und zum Rad, dann doch nicht so lange war.
 
Es ging durch Puerto del Carmen und danach ab ins Land der Lavafelder und Vulkane. Da die Wetterfrösche auf Lanzarote das gleiche taugen wie die bei uns, war es natürlich ganz anders. Bei der Rennbesprechung wurde vom besten Rennwetter gesprochen, doch anstelle von Windstille und Hitze hat der allgegenwärtige Wind schon auf uns gewartet und gezeigt was er drauf hat – zu einem Ironman auf Lanzarote gehört er einfach dazu. In Teguise wo das Rennen auch erst richtig los geht wurden wir wieder von unseren treuesten Fans und einer Sambatrommelgruppe bejubelt. Die riesige Österreichfahne motivierte nicht nur mich sondern auch zahlreiche andere österreichische Trias. Meine persönlichen Vorgaben, ein kontrolliertes Tempo zu fahren, immer auf Druck zu bleiben und bei den Bergen nur nicht zu früh gasgeben habe ich gut umgesetzt. Am Miador del Haria wurde ich anfangs sehr oft überholt, habe diese aber alle am Miador del Rio schon wieder hinter mir gelassen. Nun ging es ab in der Aeroposition zurück in Richtung Wechselzone. Endlich bei der Kilometermarke 175 angekommen wurde mir klar, diese Marken können nur von einem Künstler aufgestellt worden sein, denn diese waren eher dort aufgestellt wo sie zur Landschaft passen als sie wirklich hingehörten. Ein Blick auf meinen Tacho verriet mir, dass es doch erst 155km waren – na gut dann fahren wir halt weiter dachte ich mir. Entlang der Strandpromenade von Puerto del Carmen ging es sehr stimmungsvoll wieder in die Wechselzone.
 
Aus der Wechselzone raus ging es leicht wellig ca. 5,2km bis zur Wende entlang der Strandpromenade und wieder zurück. Ich kann gut weg fand auch gleich meinen Rhythmus. Und so ging es Runde um Runde mit einigen Höhen und Tiefen die man eben bei so einem Rennen hat, dem Ziel entgegen. Habe auf der Radstrecke das richtige zum richtigen Zeitpunkt gegessen, dass sich nun auf der Laufstrecke bemerkbar macht. Bin mit dem was es bei den Labestellen + der Selbstversorgerstelle betreut durch meine Edith gut ausgekommen und konnte so den Ironman Lanzarote nach 13:42:59 als 793. überglücklich finishen!
 
Swim Time: 01:25:05 (991)               Bike Time: 07:04:53 (789)                Run Time: 04:57:59 (883)  
 
Farzit:
Bin persönlich sehr zufrieden mit dem erreichten, auch in Hinblick auf meinen nächsten Saisonhöhenpunkt dem Kärnten Ironman Austria im Juli und kann diesen Ironman nur empfehlen – perfekt organisiert und anspruchsvolle Strecke. Für mich das Schönste, der Event war sehr persönlich gestaltet, was für mich bedeutet, dass ich ihn mit Sicherheit wieder einmal machen werde!
 
Danken möchte ich meiner Edith, die all das mit mir teilt, immer an der Strecke und auch im Training für die nötige Unterstützung sorgt und so Triathlon für uns zu einem unvergesslichen Ereignis macht! Danke auch an Edi und Melitta für die tolle Freundschaft die durch diesen Sport entstanden ist!
 
 
 

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